"Hochzeit mit Trauzeugen"

Kauz Grimme zu Schwarz-Gelb und zerissenen Mäulern...

Welch Paar wünscht sich das nicht, zu Beginn seines erhofften Bündnisses auf Lebenszeit, „bis dass der Tod Euch scheidet“. Der Inbegriff anfänglicher Vollendung und grenzenloser Harmonie, in Raum und Zeit. Das lebenslange Abo einer vollkommenen Ehe. Damit verbunden, die ewig währende Eintracht zweier Menschen, deren Liebesglück oftmals Garant für den Nachwuchs ist, der die eigene Zeit überdauert.
Mögen sich an dieser Stelle die Geister scheiden und sich die Unkenrufe gen „Las Vegas“ richten, haben doch auch die dort geschlossenen Ehen, deutscher Staatsbürger, eine ganz ähnliche Motivation. Glück, Kinder, Eigenheim. Und am Ende die Enkel, die sich der Bedeutung des Wortes „Großeltern“ zweifelsohne und bedingungslos, vor allem an den Sonntagen, bewusst sind.
 
Betrachtet man nun diese beiden Paare, das Eine fand endlich Gewissheit, durch die unumstößliche Macht des Wortes „Ja“, vor einem Traualtar in Deutschland, das Andere musste für diese Erfüllung durchschnittlich 10 Stunden Flug in die Staaten in Kauf nehmen, unterscheidet sie doch eines, die rechnerische Wahrscheinlichkeit, im Beisein vieler Trauzeugen in den heiligen Bund der Ehe zu treten. Diese ist in heimischen Gefilden nun einfach mal größer.
 
Folgen wir dieser Logik und gehen zurück ins Jahr 2005, wo hätten sich wohl CDU und SPD das „Ja-Wort“ gegeben.
 
Natürlich, und auch das scheint klar, diese Frage ist eher rhetorischer Natur. Dem geschuldet, schwenken wir ein, ins Jetzt.
 
14.10.2009 – die künftige „schwarz-gelbe Koalition“ verständigt sich auf die Stärkung zweier Seiten, die nicht unterschiedlicher sein könnten, zumindest bis heute, Hartz IV-Empfänger, in Erwägung arm und Vermieter, vermeintlich reich. Die eine Seite verfügt künftig über ein höheres Schonvermögen und schont so mehr ihr Vermögen, ohne Anrechnung auf die selbstgenutzte eigene Immobilie, die andere Seite soll mehr verschont werden, vor sogenannten „Mietnomaden“, Räumungsurteile sollen künftig schneller vollstreckt werden können. Ist sie gelungen, die all zu oft zitierte „Quadratur des Kreises“, ein Lichtblick in lethargischer Gleichmacherei letzter Jahre, oder ist es vielmehr der messerscharfe Sachverstand, der uns nun endlich schützt vor plus und minus, schwarz und weiß.
 
In „sozialdemokratischem Deutsch“, einer weitgehend linken Betrachtung unterworfen, wird es heißen, wie verbinde ich Wasser mit Feuer, ohne es zu löschen.   
 
Das Unglaubliche scheint gelungen, die klare Trennung zweier Pole, deren Bedeutung nur die Betroffenen selbst einzuschätzen wussten und! immer einzuschätzen verdammt sind.
 
Aller Polemik der letzten Monate zum Trotze und dem schwarz-gelben Schreckgespenst „sozialer Kälte“ keinen Raum bietend, wäre es nicht an der Zeit, dass die zerrissenen Mäuler dieser Republik langsam verstummen.    
 
Bleibt vielleicht eine Frage zum Schluss, was eigentlich, wenn variable Restlaufzeiten, runtergebrochen auf Margen und Gewinne, nicht zuletzt auch dazu verwendet würden, anteilig in Bildung, Forschung und damit vor allem in Kinder zu investieren?
 
Herzlichst Ihr Kauz Grimme