RBB: Wenn Home-Schooling zu knurrenden Mägen führt
Die Berliner Schulen sind zu. Für viele Kinder aus armen Familien bedeutet das: Bis Mitte Februar bekommen sie kein kostenloses Mittagessen, das ihnen eigentlich zusteht. Berlin hat dafür keine Regelung - andere Städte schon.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober forderte bereits Anfang Januar, Kinder bedürftiger Familien mit einer Zahlung von Essensgeld zu unterstützen. "Benachteiligte Kinder dürfen in der Pandemie durch Schulschließungen nicht unter das Existenzminimum fallen", sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Fraktion. Es müsse dafür gesorgt werden, dass der Betrag für das Schulessen bei Kindern in der Grundsicherung ankomme - und das möglichst unbürokratisch.
Für Berlin schlägt nun der CDU-Abgeordnete Dirk Stettner einen anderen Weg vor: Er will das Schulessen im Heimunterricht mit der Wirtschaftshilfe für Berlins leidende Gastronomie verknüpfen. Statt die Mahlzeiten einzeln zu Schülern nach Hause zu liefern, fordert Stettner die Ausgabe von Essensgutscheinen an bedürftige Familien. "Mit denen können sie sich dann bei lokalen Gastronomen versorgen." Die Kosten würden nicht sehr viel höher liegen als bei den bisher üblichen Preisen für Schulessen. "Es gibt Inder oder Italiener, die eine Mahlzeit schon für fünf Euro anbieten können", so Stettner.